Ein
berühmter Steinacher: Josef
Schlicht
Schlossbenefiziat, Heimatforscher
und Klassiker der bayerischen Volkskunde
Anmerkungen zu seinem 175.
Geburtstag
von Hans Agsteiner
Am 18.
März 1832 wurde Josef Schlicht in Geroldshausen in der Hallertau (Marktgemeinde
Wolnzach) geboren. Seine geistliche Laufbahn führte ihn 1871 nach Steinach, wo
er bis zu seinem Tod am 18. April 1917, also 46 Jahre lang, als
Schlossbenefiziat wirkte. Als Volkskundler und Volksschriftsteller brachte es
Schlicht zu großer Berühmtheit. Seine Veröffentlichungen wurden weit über
Bayern hinaus bekannt und gerne gelesen. Ein Freundeskreis brachte dies auf
einer Gedenktafel in der Steinacher Pfarrkirche mit folgendem Spruch zum
Ausdruck: „Wie keiner kannte, liebte und schilderte er das altbayerische
Bauernland“. Das Andenken an Josef Schlicht wird in der Gemeinde Steinach hoch
gehalten. So ist ihm u. a. ein Straßenname gewidmet – die Schlichtstraße
in der Oberen Siedlung – und die Grundschule Steinach trägt seinen Namen.
Jahrelang ging von dem heute leider nicht mehr bestehenden Kulturkreis Josef
Schlicht e.V. hohes Kulturschaffen im Landkreis Straubing-Bogen aus. Josef
Schlicht ist auch heute noch von überregionaler Bedeutung. Mehrere seiner
Bücher wurden neu aufgelegt, seine Erzählungen erscheinen in Zeitschriften und
Kalendern und der Landkreis Straubing-Bogen ehrt seit 1977 Persönlichkeiten,
die sich besonders herausragende Verdienste um Heimat, Kultur und Brauchtum
erworben haben, mit der Verleihung der Josef-Schlicht-Medaille.
Josef Schlicht nach einer Fotografie vom 3. Januar
1898,
aufgenommen
für seine Autobiographie und das "Niederbayern-Buch"
Schlichts Geburtstag jährt sich heuer zum 175. Mal. Das ist Anlass genug, um Leben und Werk dieses bedeutenden und berühmten Steinachers darzustellen und zu würdigen.